Tag-Archiv | Paternosterbohnensamen

Für Kinder ist Schmuck aus Paternosterbohnensamen nicht geeignet

Heute möchte ich euch keinen typischen Test vorstellen, sondern im Sinne eines echten Lifestyle Reports eher darauf hinweisen, was ihr und eure Kinder lieber nicht kaufen und benutzen solltet. Ins Auge sind sie mir schon vor einiger Zeit gefallen, euch vielleicht auch: die sogenannten „Paternosterperlen“, aus denen Schmuck gemacht wird. In ihrem Inneren befindet sich jedoch reines Gift. Aus den Bohnen, die perlenähnlich wirken, werden Ketten und Armbänder hergestellt. Diese haben Namen wie Rati, Crab’s Eyes oder Gunga. Die Bohnen der Paternosterpflanze sind oval, knallrot und glänzend, und werden ruck zuck zu modischem Schmuck, wenn man sie auf eine Schnur fädelt. Jedoch sind die Paternosterbohnensamen tückisch: Das Verschlucken eines einzigen Samens genügt, um tödlich für ein Kleinkind zu sein. Als Eltern sollte man deshalb wachsam sein und, wenn euer Kind auf Schmuck besteht, auf konventionellen und qualitativ hochwertigen Schmuck aus richtigen Perlen und Edelmetallen setzen – eine kindertaugliche Vorauswahl kann man als Eltern bereits schon im Internet treffen, wie beispielsweise hier bei Christ, bevor man sich mit den Kleinen ins Geschäft begibt.

Bildquelle: www.christ.de

Als ich online mehr über die Paternostererbsen erfahren wollte, bin ich recht schnell auf die Seite des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR) gelangt. Das BfR warnt schon seit längerer Zeit vor Schmuck aus Paternosterbohnensamen (siehe PDF) und ruft uns Eltern zu erhöhter Aufmerksamkeit auf, denn Kinder mögen diese Naturketten und -armbänder besonders gern. Jene ‚rote Perlen‘ genannte Samen sind nämlich nicht nur sehr günstig in der Herstellung, und somit auch im Verkauf, sondern auch farblich für Kinderaugen attraktiv: Weil sie am oberen Ende einen schwarzen Fleck besitzen, werden sie mit den harmlosen Marienkäfern assoziiert.

Bildquelle: www.christ.de

Die Schmuckstücke werden in den Ländern hergestellt, in denen der Paternosterstrauch wächst — namentlich Afrika und Indien — und in ganz Europa verkauft. Leider wissen nur Wenige hierzulande um die Wirkung: In den Samen steckt das tödliche Gift Abrin. Abrin zählt zu den weltweit tödlichsten pflanzlichen Giftstoffen und wirkt ähnlich wie Schlangengift. Bis zu 75 Mikrogramm Abrin stecken in einem Paternosterbohnensamen. Diese Dosis kann bei Kindern zum Tod führen, bei Kleinkindern reicht eine noch geringere Menge aus. Wird eine reife, sprich: harte Bohnensame in Gänze und unversehrt verschluckt, passiert — theoretisch! — nichts: Unsere Magensäfte, die sogar Chrom und Blei zersetzen, können wunderlicherweise der harten Schale nichts anhaben. Die Samen werden in einem Stück wieder ausgeschieden. In der Praxis sieht dies aber anders aus, denn die Paternosterbohnen, die zu Armbändern und Ketten werden sollen, müssen durchbohrt und auf eine Schnur gezogen werden. Wird ein Samen vom Kind verschluckt, kann das Gift ganz leicht durch die Löcher austreten. Das ist auch beim Lutschen der Fall. Die Folgen: Erbrechen und Durchfall, Krämpfe, Kreislaufversagen. Das Abrin, das auch manchen Medikamenten beigemischt ist, hat eine viel zu hohe Konzentration und hat auf den Kinderorganismus verheerende Auswirkungen.
Falls sich euer Kind also unbedingt Modeschmuck wünscht, rate ich euch dringend dazu, auf konventionellen Schmuck zu setzen. Damit ist, wie ich oben bereits schrieb, qualitativ hochwertiger Schmuck gemeint, dessen Materialien aus Edelmetallen wie Silber und Gold bestehen, und die nicht bloß mit (ebenso giftigen!) ‚Überpinselungen‘ behandelt worden sind, wie zum Beispiel mit Chrom übermaltes Blei oder Nickel. Wer seinem Kind eine Alternative zum Paternosterbohnenschmuck bieten will, der kann bei Schmuckanbietern ganz leicht ähnliche, für die Bohnen typische Farben und Formen finden, beispielsweise ein Armband mit Marienkäfern (siehe oben).

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